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Zinssatz
Leitzins EZB: 3,75 % (seit 04.05.2023)
Int. Banken
Der Markt für Festgeld bietet eine Menge an unterschiedlichen Angeboten. Hier haben wir die wichtigsten Infos gesammelt und informieren Sie regelmäßig über neue Entwicklungen rund um das Thema Festgeld.
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Die Europäische Zentralbank (EZB, Internetauftritt www.ecb.int) bestimmt unter anderem die wichtigen Leitzinsen. An diesen orientieren sich Banken und passen, je nach Anhebung oder Senkung des Leitzinssatzes, ihre Finenzprodukte (Festgelder, Tagesgelder, Kredite) nach oben- oder unten an. Zudem stabilisiert die EZB durch unterschiedliche Maßnahmen das europäische Bankensystem – vom Vertrauen in die EZB hängt das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung Euro ab. Hier eine Auswahl unserer Artikel über die Europäische Zentralbank, deren Amtssitz in Frankfurt am Main im Herzen Deutschlands ist.

Artikel-Schlagworte: „EZB“

Es geht aufwärts – die Europäische Zentralbank hat endlich den Ernst der inflationslage erkannt und in den letzten Monaten gleich mehrmals an der Zinsschraube gedreht. Mit etwas Druck durch die Fed-Kollegen aus den Vereinigten Staaten, die hier tonangebend waren und sind. Aber immerhin, so scheinen positive Realzinsen für Festgelder bald wieder möglich zu sein.

So wurden die EZB-Zinsen angehoben

04.05.20233,75%
16.03.20233,50%
02.02.20233,00%
15.12.20222,50%
28.10.20222,00%
Von 2,00% auf 3,75% in Zweimonatsschritten – und es dürfte noch weiter aufwärts gehen

Kurz erklärt – was kann man über den Leitzins steuern?

Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) ist der Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken Geld von der EZB leihen können. Die Hauptfunktion des Leitzinses besteht darin, die Geldpolitik zu steuern und die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone zu beeinflussen. Durch die Festlegung des Leitzinses beeinflusst die EZB die Zinsen, zu denen Geschäftsbanken Geld an Unternehmen und Haushalte verleihen.

Wenn die EZB den Leitzins erhöht, verteuert sich die Refinanzierung für Geschäftsbanken, was dazu führt, dass sie höhere Zinsen an Unternehmen und Haushalte weitergeben. Dies kann die Kreditnachfrage verringern und das Wirtschaftswachstum bremsen, aber auch die Inflation eindämmen.

Wenn die EZB den Leitzins senkt, wird die Refinanzierung für Geschäftsbanken günstiger, was dazu führen kann, dass sie niedrigere Zinsen an Unternehmen und Haushalte weitergeben. Dadurch wird die Kreditnachfrage angeregt, was das Wirtschaftswachstum fördern kann. Niedrigere Zinsen können auch die Investitionen und den Konsum ankurbeln.

Der Leitzins der EZB ist somit ein wichtiges Instrument, um die Geldmenge, die Inflation und dadurch indirekt auch das Wirtschaftswachstum zu steuern und die Stabilität des Euro-Währungsgebiets zu gewährleisten.

In ihrer heutigen Sitzung haben die EZB-Banker um (Noch-) Präsidenten Mario Draghi ihren Negativzinskurs fortgesetzt. Nicht nur bleiben die Leitzinsen auf die Einlagen für private Anleger bei Null Prozent, darüber hinaus werden die Negativzinsen, die Banken auf ihre Einlagen auf den Notenbank-Konten zahlen müssen, von 0,4 auf 0,5 Prozent steigen. Banken werden daher noch weniger gewillt sein, auf Einlagen privater Anleger positive Zinsen zu gewähren.

Auch wenn der Schritt klein ist, macht er doch deutlich, dass die EZB von ihrer Politik des billigen Geldes nicht abkehren möchte, im Gegenteil. Dies wird durch die zweite wichtige Entscheidung der Zentralbanker untermauert: Künftig steigt die EZB wieder in den Ankauf von Wertpapieren ein, 20 Milliarden Euro sind hierfür vorgesehen – monatlich!

EZB macht offen Finanzpolitik

Strafzinsen und massive Eingriffe der EZB in den Geldmarkt, die von Kritikern nicht mehr als Zentralbankmaßnahme, sondern als nicht mehr vertragskonforme Maßnahme, mithin als Eintritt in die Finanzpolitik (in diese Richtung hatte Bundesbankpräsident Weidmann argumentiert, der die rennlinie zwischen der Geldpolitik und der Finanzpolitik als verwischt sieht) angesehen werden, lassen nichts gutes erhoffen. Zinsen sind jedenfalls weit und breit nicht zu sehen.

Mehrere Verbraucherzentralen Bundesländer möchten gegen willkürlich berechnete Zinsen bei langfristigen Sparverträgen vorgehen, berichtet die F.A.Z. in einem Bericht. Banken haben gemäß Gesetzen und Rechtsprechung die Möglichkeit, ihre Zinssätze an das Marktniveau anzupassen. Das erfordert aber entsprechende Regeln in den Sparverträgen oder in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die so klar sein müssen, dass Kunden die Zinsänderungen überprüfen und kalkulieren können. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg sieht hier ganz aktuell ein Problem in der Nachvollziehbarkeit und hat in 43 Fällen nachgewiesesen, dass die Transparenzanforderungen des Bundesgerichtshofs nicht eingehalten werden.

Verbraucherzentrale informiert Bafin

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat die zuständige Aufsichtsbehörde, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), hierüber in Kenntnis gesetzt. Auf F.A.Z.-Anfrage teilte die Bafin mit, dass ihr das Problem nicht nur aufgrund von Informationen von Verbraucherschützern schon länger bekannt sei, sondern auch aufgrund von Beschwerden von Verbrauchern direkt bei der Finanzaufsicht.

Das nicht enden wollende Niedrigzinsniveau auf dem deutschen und europäischen Markt führt dazu, dass Banken und Sparkassen mit Tricks und Kniffen versuchen, auch in bestehende Produkte einzugreifen und die Rendite gegen Null – und auch darunter – zu senken. Erst ein „normaler“, d.h. deutlich positiver Leitzins der EZB und ein Verzicht der Zentralbank auf darüber hinausgehende Eingriffe in den Markt könnten dazu führen, dass das Zinsniveau für private Anleger (ergo die Festgeldzinsen) sich wieder in einer Größenordnung bewegt, an die man sich über jahrzehnte gewohnt hatte. Der jetztige Zustand ist aus vielen Gründen ungesund.

Achtung, das ist kein Scherz: 10-Jahres-Bundesanleihen bringen noch 0,01 Prozent

Deutschland und Europa sind im Anlagenotstand. Nur so lässt sich die hohe Nachfrage nach Bundesanleihen erklären, die gerade erst bei wieder bei einer Auktion deutlich wurde: Die Renditen sinken. Obwohl Bundesanleihen ein knappes Gut zu werden drohen, fiel die Aufstockung eines zehnjährigen Titels am Mittwoch dennoch durch.

Wie die FAZ heute berichtet, lag die Nachfrage in der Auktion unter dem Angebot von 4 Milliarden Euro. Die 46 Gebote erreichten 3,66 Milliarden Euro. Das reichte, um die Emissionsrendite auf das historische Tief von 0,01 Prozent zu drücken. Noch nie konnte der deutsche Staat so günstig für zehn Jahre Geld aufnehmen.

Ein wichtiger Käufer ist hierbei die EZB, wobei mittlerweile ein Niedrigstniveau erreicht ist, das viele Investoren abschreckt. Am Dienstag war die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sogar in den negativen Bereich gerutscht. Mit minus 0,033 Prozent war ein Rekordtief erreicht worden, der Wert erholte sich dann aber wieder leicht.

EZB kauft, was sie bekommen kann

Die EZB kauft aktuell auf dem offenen Markt für 80 Milliarden Euro im Monat ein. Neben Staatsanleihen und Pfandbriefen der Banken, was sie schon einige Zeit tut, nun seit einer Woche auch Unternehmensanleihen. Was bedeutet: Auch hier rutschen immer mehr Renditen in den negativen Bereich.

Immobilien? Kaum noch eine Alternative

Die klassische Alternative ist Immobilien – oder Gold. Doch zumindest beim “Betongold” ist eine Überhitzung erkennbar, auch im traditionell eher gesunden deutschen Markt. Wer sich die Entwicklung in den boomenden Regionen wie München, Hamburg oder Berlin ansieht, versteht dies auch ohne eine Ausbildung im Immobilienmanagement. Ein besonderer Treiber sind übrigens Zuwanderer, sowohl aus der Binnenwanderung als auch aus der EU – und nun ganz aktuell durch Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Letztere verteilen sich eben nicht gleichmäßig über das gesamte Bundesgebiet, sondern siedeln sich in wenigen Zentren an. Dadurch wird der dortige Wohnungsmarkt noch einmal zusätzlich unter Druck gesetzt, Mieter mit niedrigen Einkommen konkurrieren nun mit den finanziell leistungsfähigeren Kommunen, die Wohnraum für Flüchtlinge anmietet.

Unorthodoxe Anlageformen? Schon besser

Wohin nun mit dem Ersparten? Bei Minusrendite „zahlt“ man der Bank dafür, dass diese mit dem eigenen Geld arbeiten kann. Ein unnatürlicher Zustand. Auch wenn neben der Rendite natürlich die Sicherheit berücksichtigt werden sollte („sicher wie eine Bank“), so ist das doch ein schwaches Argument – warum dann nicht gleich das Bargeld zu Hause aufbewahren, unter dem Kopfkissen oder vielleicht besser in einem guten Versteck? Hier fallen dann zumindest keine Strafgebühren an. Man kann das Geld natürlich auch erst einmal in eine genehmere Form transformieren, etwa in Kunst. Diese sind dann ebenfalls eine Wertanlage, womöglich ist ein Wertzuwachs zu erzielen, immerhin schmücken sie aber das eigene Heim, was ja dann auch eine Art Rendite ist.

Ganz exotisch: Medizinstudium im Ausland finanzieren

Noch eine exotische Anlageform ist die in Menschen. Nein, nicht Menschenhandel ist gefragt, sondern die Finanzierung der Ausbildung von talentierten und motivierten Handwerkern, Studenten usw., bei denen man mit einiger Sicherheit davon ausgehen kann, dass diese in absehbarer Zeit durch die erworbene Qualifikation einen einträglichen Job finden werden. Und dann die Investition mit Zins und Zinseszins zurückzahlen können. Sieht auf den ersten Blick etwas moralisch bedenklich aus, aber damit kopieren sie nur das Geschäftsmodell, das die KfW schon seit vielen Jahren gewinnbringend betreibt. Tagesaktueller effektiver Jahreszinssatz dort: 4,16 Prozent.

Medizinstudium als Geldanlage

Medizinstudium als Geldanlage – klingt komisch, hat aber seinen Charme

Wer etwa die Ausbildung von vier Medizinern mit jeweils € 1500,- pro Monat und Student finanziert, müsste € 72.000 jährlich aufbringen. Bei einer Studiendauer von sechs Jahren sind wir bei € 432.00. Realistischerweise würde ein Student das Studium abbrechen – was aber nicht bedeutet, dass er seine Schulden zwangsweise nicht zurückzahlen wird. Gehen wir aber auch einmal von diesem Fall aus.

Der Abbruch erfolgt praktisch nie am Ende des Studiums, sondern nach zwei bis vier Semestern – unterstellen wir einen Verlust von € 50.000, die nicht mehr eingetrieben werden können. Dieser Verlust muss dann durch den in der Gesamtkalkulation inkludierten Risikoaufschlag ausgebügelt werden. Und es soll noch eine Rendite dabei herausspringen, die über den 0,01 der Bundesanleihe liegt (Scherz!). Die drei Mediziner, die mit einem Bruttoeinstiegsgehalt von € 4.000 plus X rechnen können, schulden uns dann zum Beginn der beruflichen Laufbahn jeweils € 108.00 plus Risikoaufschlag 1/3 von 50.000 plus unsere Rendite von sagen wir einmal sechs Prozent: Macht je gerundet € 130.000, also weniger als drei Bruttojahresgehälter (wohlgemerkt Einstiegsgehälter, ohne Zulagen).

Rosige Zukunftsausichten für Mediziner sind ein gutes Argument für diese Anlageform

Gehen wir davon aus, dass die drei Mediziner vorher bereits im Gesundheitssektor als Gesundheits- und Krankenpfleger beschäftigt waren und nun das doppelte Gehalt kassieren (noch einmal: Einstiegsgehälter – die Steigerung gegenüber der Gehaltsklasse Gesundheits- und Krankenpfleger wird bald auf das dreifache oder vierfache hinauslaufen), so könnte man sagen, dass diese Investition sich nach zehn bis zwölf Jahren für den Jungmediziner voll amortisiert hat, auch wenn der Einkommensausfall während des sechsjährigen Studiums berücksichtigt wird. Der Investor muss also kein schlechtes Gewissen haben – und kann sich über eine satte Rendite freuen (und er tut zudem etwas gutes für das Gesundheitswesen).

Um mit den € 1.500 „klarzukommen“ gibt es zwei Möglichkeiten: Studium in Deutschland ohne Studiengebühr, oder im Ausland, typischerweise mit Studiengebühr. Diese muss zwar dann zusätzlich aufgebracht werden, in osteuropäischen Staaten wie z.B. Bulgarien, die gerne von deutschen Medizinstudenten angesteuert werden, kann man dem jedoch wesentlich niedrigere Lebenshaltungskosten (Miete, Lebensmittel) entgegenhalten, die die Gebühr (hier: € 8.000 pro Studienjahr) praktisch gegenfinanzieren können.

Die Option Medizinstudium im Ausland ist für Studieninteressierte ohne eigene finanzielle Basis doppelt problematisch: Ein (vermeintlich) hohes Investment mit der abschreckenden Gebühr, zudem keine attraktiven Möglichkeiten, das Studium durch Nebenjobs zu finanzieren (wobei dies bei einem ernsthaft betriebenen Medizinstudium ohnehin nur sehr eingeschränkt möglich ist). Argumente pro und kontra Medizinstudium im Ausland finden sich hier auf der Website von medigate, einer auf die Vermittlung von Medizinstudenten nach Bulgarien spezialisierten Agentur. Ausland und Studium-Fremdfinanzierung passen also optimal zusammen! Zumal die Finanzierung durch eine deutsche Bank hier von vorneherein ausfällt.

…zu Risiken und Nebenwirkungen dieser Geldanlage…

Und im Ausland fällt auch das Problem Numerus Clausus weg, das Investitionen in Deutschland zu einem Glücksspiel in mehreren Dimensionen des Wortes macht. Wer daran glaubt, dass der Medizinermangel auch in zehn Jahren noch akut sein wird, und hierfür sprechen ja einige Fakten, für den ist dieses unorthodoxe Investment eine Überlegung wert. Ob die Zinsen in zehn Jahren noch immer um die Nullmarke mäandern – das läßt sich schlecht voraussagen. Aber auch im Falle eines Währungszusammenbruchs wäre das Investment in den Mediziner dann vielleicht gar nicht so dumm gewesen. Tipp: Einfach mal ausprobieren und in zehn Jahren berichten, über Risiken und Nebenwirkung sowie den aktuellen Arbeitsmarkt für Mediziner sollten Sie Ihren Hausarzt fragen. Man sollte aber ausreichend liquide Mittel mitbringen (zumindest für einen Studenten, wobei dann Chance und Risiko steigen (da nicht aufgesplittet auf mehrere Studenten) und einen soliden Schuldvertrag, aus dem sich der Mediziner später nicht rausklagen kann…

Seit heute haben wir im Euroraum eine Null-Verzinsung – was den Leitzins angeht. Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems betrug zuvor 0,05 % (seit dem 10. September 2014). Die Senkung ist also „moderat“, hat aber einen wichtigen psychologischen Wert. Denn weniger als Null geht nicht. Oder etwa doch?

Banken suchen nach Ausweg für Strafzinsen

Nun ja, wenn man als Bank (oder Banken gleichgestellte Institution) Geld bei der EZB parken möchte, gibt es hierfür keine Zinsen mehr – vielmehr wird eine Strafgebühr in Höhe von 0,4 Prozent p.a. verlangt! Diese sogenannte Einlagefazilität ist für Banken wichtig, um das Geld an einem sicheren Platz zu wissen – und prinzipiell auch, um hiermit zumindest einen geringen Zinsegewinn zu erzielen. Dieser absurde Negativzins hat bereits zu ersten Reaktionen geführt: Banken gehen dazu über, Geld eben nicht mehr an die EZB zu überführen, sondern große Bargeldbestände in eigenen Tresoren zu lagern und so die 0,4 Prozent Strafzinsen zu vermeiden. Bereits seit längerem versuchen Banken auch, eigene Goldbestände aufzustocken und sehen auch hierin einen sicheren Hafen für Geldbestände.

„Erosiondes Rechts“ laut Münchener-Rück-Chef

Münchener-Rück-Chef von Bomhard übte heftige Kritik an der Geldpolitik der EZB. Er warf der Bundesregierung laut einem Bericht auf Welt online vor, einem Vermögensverlust der Sparer in Deutschland durch die Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) tatenlos zuzusehen. Es sei in höchstem Maße befremdlich, dass sich die Bundesregierung angesichts der verhängnisvollen Zinspolitik der EZB nicht einschalte, sagte von Bomhard. Die „Erosion des Rechts“ sei mit Händen zu greifen. „Was wir sehen, besorgt uns in höchstem Maße.“ Die Umverteilung, die durch die Zinspolitik ausgelöst werde, treffe vor allem die Ärmeren. „Das kann man nicht einfach laufen lassen.“

Auswege: Gold oder Immobilien

Welche Möglichkeiten haben Privatanleger in dieser Gemengelage? Sicherlich ist durch die niedrigen Zinsen das Thema Immobilien attraktiv geworden. Doch nicht in jeder Region – Investments in Städten wie München wären auch bei einer tatsächlichen Nullverzinsung für Hypotheken ein gewagtes Vorhaben, da sich die Preise dort mitlerweile in astronomischen Höhen bewegen. Wer in einer Region lebt, in denen die Preise für Häuser und Wohnungen eine Seitwärtsbewegung erleben (und davon gibt es genug Regionen) und die Immobilie möglicherweise noch selbst nutzen möchte, macht beim Kauf jetzt nichts falsch, bei Hypothekenzinsen von im Schnitt 1,35 Prozent ist ein weiteres Absinken kaum vorstellbar. Und allen anderen bleibt die wieder attraktiver werdende Möglichkeit, Gold zu kaufen. Auch hier zieht der Preis zwar schon an, aber die jüngsten Signale aus Frankfurt werden diesen Trend weiter verstärken und beschleunigen – ein Einstieg ins Goldinvestment ist also noch lukrativ!

Geldmünzen - auch Kleingeld zählt mit!

Foto: Andreas Morlok @ aboutpixel.de

Der portugiesische EZB-Vizechef Vitor Constancio hat am Sonntag die Ergebnisse des Bankenstresstest der Europäischen Zentralbank vorgestellt und fand für die Prüfung lobende Worte. Man hätte viel erreicht durch den Stresstest, und so detailliert seien Europas Bankbilanzen noch nie geprüft worden.  Warum wurde dieser Test überhaupt durchgeführt? Ein wichtiger Punkt im Finanzsystem ist das Vertrauen der privaten und gewerblichen Einleger, aber auch der Banken untereinander. Insbesondere letzteres hatte im Zuge der Wirtschafts- und Bankenkrise gelitten. Durch den Stresstest soll nun objektiv festgestellt werden, welche Banken im Falle einer (simulierten) Krisenlage einknicken könnten – und welche ausreichend stabil, also mit einem dicken Schutzmantel von Eigenkapital ausgestattet sind. Denn gerade der Interbankenhandel bricht ohne ausreichendes Vertrauen schnell zusammen, wie die vergangenen Jahre zeigten. Und dadurch kommt es auch indirekt zu Auswirkungen auf die reale Wirtschaft, denn Banken haben Liquiditätsprobleme und können somit auch keine Kredite mehr vergeben.

Wird der Intrabankenhandel jetzt zunehmen?

Erik Nielsen, seines Zeichens Chefvolkswirt der italienischen Großbank Unicredit, wird in der WiWo folgendermaßen zitiert. „Es gibt zu viele Entscheidungsträger, die glauben, dass allein die Veröffentlichung des Asset Quality Reviews und der Stresstests für eine Erhöhung der Kreditvergabe der Banken an den privaten Sektor sorgen wird, der dann irgendwie die Erholung auslösen wird. Aber das ist extrem unwahrscheinlich“.

Und was bedeutet das für Festgeld?

Die Einlagensicherung garantiert , dass private Einlagen bis zu 100.000 Euro je Person gesichert sind – hier greift die gesetzliche Entschädigung. Darüber hinaus gibt es weitere Mechanismen, die weit größere Summen abdecken. Bei privaten Banken (soweit sie Mitglied sind) findet der freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands Deutscher Banken Anwendung, der Summen absichert, die für normale Anleger praktisch nicht erreichbar sind. Hier gilt freilich: Im Falle, dass mehrere große Banken ins Wanken geraten, ist dieser Einlagensicherungsfonds schnell erschöpft, dann springt die gesetzliche Entschädigung ein.
Die Interbankenproblematik – die EZB teilte im Rahmen ihrer Pressekonferenz zur Vorstellung des Stresstests mit, dass dieser Bereich sich im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert hätte – stört die Kreditvergabe. Man könnte nun schlussfolgern, dass Banken dann eher gewillt sein sollten, Geld von Einlegern zu akquirieren und so ihre Geldbasis zu stärken. Doch leider lässt sich dies im gegenwärtigen Zinsumfeld für Festgeld nicht feststellen, denn die Zinsen steigen nicht. Sie sind wohl vorwiegend durch den niedrigen Leitzinssatz geprägt, den wir hier schön als Infografik dargestellt haben.

Damit hatte niemand gerechnet: Die Europäische Zentralbank hat in ihrer heutigen Sitzung eine Senkung des Leitzinses angekündigt. Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems, so die offizielle Bezeichnung, wird um 10 Basispunkte auf 0,05 % gesenkt. Der neue Zinssatz gilt erstmals für das am 10. September abzuwickelnde Geschäft. Ein neuer Niedrigrekord, und gefühlt haben wir damit die Nullfinanzierung erreicht.

Auch interessant: Banken müssen ab jetzt „zahlen“, wenn Sie Gelder bei der EZB einlegen. Der Zinssatz für die Einlagefazilität wird mit Wirkung vom 10. September 2014 um 10 Basispunkte auf -0,20 % gesenkt. Eine Strafe für die Banken sozusagen.

Fazit: Ein doppelter Versuch, den Geldmarkt in Bewegung zu bringen, also mehr Liquidität für Firmen (und Privatpersonen) in der Eurozone zur Verfügung zu stellen. Insbesondere soll die schwache Konjunktur im Süden des Kontinents so in Bewegung gebracht werden. Möglicherweise haben auch die aktuellen Verstimmungen mit Russland diese Entscheidung der EZB begünstigt. Für Festgeldanleger bedeutet das: Die Zinsen auf Einlagen bleiben niedrig, sinken evtl. noch weiter ab. Schlechte Zeiten also, wobei man auch die ebenfalls niedrige Inflationsrate berücksichtigen sollte, die im August 2014 bei gerade mal 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt. Anleger sollten also versuchen, zumindest mehr als diese Marke an Verzinsung zu erzielen, um keine reale Kapitalvernichtung zu betreiben.

Hier zum Überblick der Festgelder, die wir empfehlen

Zum 13. November 2013 wird die europäische Zentralbank (EZB) den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems wird um 25 Basispunkte auf 0,25 % senken. Ein Rekordtief, und damit sind wir nun nahezu auf dem „Null-Prozent-Punkt“ angelangt. Der wichtigste Leitzinssatz hat direkte und indirekte Auswirkungen auf das allgemeine Zinsniveau. Dieses dürfte damit negative Impulse bekommen, negativ im Sinne der Anleger. Positiv hingegen für Kreditnehmer, etwa Häuslebauer, die Hypotheken aufnehmen möchten. hier wird die ohnehin günstige Refinanzierung noch billiger, wobei die Banken sich bei Veränderungen ihrer Zinssätze im Falle einer Senkung oder Erhöhung des des Leitzinses immer etwas Zeit lassen. Üblicherweise zum Nachteil des Einlegers bzw. Kreditnehmers.

 

Unsere Empfehlung

Hier kann man eigentlich nur empfehlen, jetzt schnell in das Geldanlageprodukt der Wahl einzusteigen, denn sinkende Zinsen sind vorbestimmt.

Ihre Erfahrungen
Sie konnten bereits Erfahrungen mit Festgeld sammeln? Verlief die Eröffnung eines Festgeldkontos unkompliziert - oder haben Sie vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht und würden keinen Euro mehr auf einem Festgeldkonto anlegen, da sie enttäuscht wurden?

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Festgeld-Zitat
"Der eine spart, der andere braucht Geld, das er noch nicht hat. Das muss organisiert werden. Das nennt man Bank. So einfach ist das."

Wolfgang Schäuble, Finanzminister

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