Im Überblick
Zinssatz
Leitzins EZB: 3,75 % (seit 04.05.2023)
Int. Banken
Der Markt für Festgeld bietet eine Menge an unterschiedlichen Angeboten. Hier haben wir die wichtigsten Infos gesammelt und informieren Sie regelmäßig über neue Entwicklungen rund um das Thema Festgeld.
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Artikel-Schlagworte: „Deutsche Bank“

Hier werden bekanntlich nur die Festgeldangebote von Direktbanken vorgestellt, da diese einfach bessere Konditionen bieten. Doch es ist immer interessant, einmal einen Blick auf die Konditionen der großen Geldhäuser zu werfen. Wie sieht es beispielsweise bei Deutschlands größter Privatbank aus, der Deutschen Bank?

Im Internet ist der Abschluss des Produkts Deutsche Bank Festzins-Sparen möglich – und erwünscht, denn die dort angebotenen Konditionen sind nur bei einem Vertragsabschluss über das Internet oder die Telefon-Hotline möglich. Das hat schon ein „Direktbank-Feeling“, die Deutsche Bank möchte hier offensichtlich Kosten einsparen, um bessere Konditionen anbieten zu können. Bekanntlich sind Geldanlager, die sich online informieren, eine sehr preissensible Klientel.

Was wird an Zinsen geboten?

Laufzeit Zins p.a.
6 Monate 0,50%
1 Jahr 1,00%
2 Jahre 1,35%
3 Jahre 2,00%
4 Jahre 2,25%
5 Jahre 2,50%
6 Jahre 2,75%
7 Jahre 3,00%
8 Jahre 3,10%

Zu beachten ist: Für Anlagen, die bis zu zwei Jahren laufen, wird eine Mindestanlagesumme von 2.500 Euro verlangt. Wer sein Geld länger bei der Deutschen Bank anlegen möchte, ist bereits ab 500 Euro willkommen.

Ein Vergleich mit unseren hier vorgestellten Produkten zeigt sofort einen deutlichen Zinsunterschied. So bietet das Festgeld der Bank of Scotland bereits bei einer Anlage über zwei Jahre einen Zinssatz von 3,70 Prozent p.a. – dies ist bei der Deutschen Bank  selbst bei einer Anlagedauer von 8 Jahren nicht möglich, hier werden nur 3,10 Prozent p.a. geboten. Auch die Mercedes Bank bietet für ihr Festzinskonto eine attraktivere Verzinsung und liegt beispielsweise bei einer Anlagedauer vom 6 Jahren um 0,75 Prozentpunkte vor der Deutschen Bank.

Wie zu erwarten, kann die Deutsche Bank mit ihrem Produkt Festzins-Sparen also nicht an die Angebote der hier vorgestellten Direktbanken heranreichen.

In einem schöne Beitrag wird heute in der FAZ (Online-Ausgabe) eine Idee aufgegriffen, die auch hier schon geäußert wurde: Die Zinsen dürften bald wieder steigen.

Der Artikel mit dem eingängigen Titel Bereitmachen zur Wende weist zutreffend auf eine bereits erfolgte Erhöhung des Leitzinses in Australien hin – ein erstes Zeichen für eine globale konjunkturelle Belebung. Der Europa-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, wird von der FAZ mit folgender Aussage zitiert:

„Im nächsten Sommer, im dritten Quartal, heben dann auch die amerikanische Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank ihre Zinsen an – vermutlich ziemlich gleichzeitig.“

Ob man das jetzt schon so genau sagen kann, möchten wir einmal offen lassen. Doch dass der konjunkturelle Tiefpunkt erreicht scheint, sowohl in den USA als auch in der EURO-Zone, darüber sind sich die Experten mehr oder weniger einig. Lediglich das Tempo, mit dem wir den Vor-Krisen-Stand wieder erreichen können, wird unterschiedlich eingeschätzt.

Im Falle Deutschlands könnten sich die Arbeitslosenzahlen im Winter und Frühjahr 2010 massiv erhöhen – insbesondere dann, wenn Betriebe es nicht schnell genug schaffen, wieder Fuß zu fassen und Arbeitnehmer, die derzeit in der Kurzarbeit „geparkt“ sind, entlassen müssen. Denn dieser Zustand ist natürlich nicht langfristig aufrecht zu erhalten.

Im Juni 2009 waren bundesweit 1.433 Millionen Arbeitnehmer von Kurzarbeit betroffen – Männer übrigens überproportional, jeder siebte Mann musste kurzarbeiten. Das sind wahrhaft große Zahlen. Sollte ein größerer Teil hiervon seinen Arbeitsplatz verlieren, und davon muss man ausgehen, wird das auch die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland bremsen.

Doch zurück zum Leitzins, der ja auch mittelbaren Einfluss auf die Zinsen für Festgeld hat. Die EZB orientiert sich in ihren Entscheidungen, die im EZB-Rat getroffen werden, zuvorderst an der Inflationsrate. Diese soll in einem gewissen Korridor gehalten werden, ein Mindestmaß an Inflation darf nicht unterschritten, eine Höchstgrenze aber auch nicht überschritten werden – sonst muss die EZB reagieren.

Ein im FAZ-Artikel zitierter Experte rät aufgrund dieser allgemeinen Unsicherheit (wobei Zinserhöhungen auf jeden Fall kommen werden) zu einer Anlage entweder in Tagesgeld oder in Festgeld mit einer kürzeren Laufzeit.

Unser Tipp: Nicht alles auf eine Karte setzen.

Wir könne Ihnen aufgrund der unübersehbaren Lage nur raten, nicht ihr gesamtes liquides Vermögen in ein einziges Produkt zu investieren. Natürlich müssen hier viele individuelle Faktoren bedacht werden, etwa ob Sie das Geld jetzt schon komplett zur Verfügung haben oder erst nach und nach einsteigen möchten, was für Konsumausgaben in den nächsten Jahren anstehen, usw..

In den meisten Fällen würden wir zu einer teilweisen Anlage in ein Tagesgeldkonto raten, auch wenn hier die Zinsen nicht fixiert sind und sogar nochmals sinken könnten, der Rest sollte aber in Festgeld – evtl. auch in mehrere Festgeldprodukte – investiert werden.

Denn höhere Zinsen bei einer höheren Geldanlage gibt es nur selten, bei Mercedes Benz Bank, VW-Bank oder SEB Bank macht es gar keinen Unterschied, ob Sie 50.000 Euro in Festgeld anlegen, oder fünf mal 10.000 Euro in Festgeld investieren – der Zins ist identisch, und Gebühren fallen ohnehin keine an.

Bei einer Stückelung in mehrere Festgeldanlagen könnten Sie beispielsweise 20.000 Euro für einen Zeitraum von 1 Jahre anlegen, 10.000 Euro für 2 Jahre und nochmals 20.000 für 3 Jahre – so erreichen Sie auch bei der Geldanlage Festgeld ein gewisses Maß an Flexibilität, denn wenn praktisch jährlich eine Festgeldanlage ausläuft, können Sie entscheiden, wie Sie das Geld weiter investieren oder komsumieren möchten. Wobei Sie natürlich jederzeit ein Festgeldkonto (bei einem Zinsverlust, der je nach Bank unterschiedlich ausfällt) auflösen dürfen, d.h. an das Geld „rankommen“ – bei einer gestückelten Anlage haben Sie so aber einen geringeren Zinsverlust, da der Zinsausfall nicht Ihr gesamtes Anlagevermögen betrifft.

Wir sehen im Festgeld nach wie vor eine sehr gute Anlageform, bei größeren Summen sollten Sie unserer Meinung nach stückeln und die Geldanlage mit einem Tagesgeldkonto ergänzen. Nutzen Sie auch unseren Festgeld-Vergleich, um die passenden Festgeldangebote zu finden.

Ihre Erfahrungen
Sie konnten bereits Erfahrungen mit Festgeld sammeln? Verlief die Eröffnung eines Festgeldkontos unkompliziert - oder haben Sie vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht und würden keinen Euro mehr auf einem Festgeldkonto anlegen, da sie enttäuscht wurden?

Helfen Sie anderen privaten Anlegern durch ausführliche Kommentare, egal ob zu konkreten Produkten (Festgeld, Tagesgeld) oder allgemein zur finanzpolitischen Entwicklung. Vielen Dank!
Festgeld-Zitat
"Der eine spart, der andere braucht Geld, das er noch nicht hat. Das muss organisiert werden. Das nennt man Bank. So einfach ist das."

Wolfgang Schäuble, Finanzminister

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