Die Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom 7. April 2011 hat eine fast zwei Jahre andauernde Stagnationsphase beendet, in der der wichtige Zinssatz bei einem Prozent verharrte. Auch wenn die Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte nur minimal ausfällt, dürfte dadurch der Zinsmarkt in Bewegung gesetzt werden. Die nach wie vor stabil anziehende deutsche Konjunktur wird ein übriges Bewirken, um die Inflation – und damit auch die Zinsen – in die Höhe zu treiben. Diese Entwicklung wird sich unserer Auffassung nach jedoch langsam entwickeln.
Hierzu die Frankfurter Allgemeine Zeitung:
Die Anhebung des Hauptrefinanzierungssatzes der EZB von 1 auf 1,25 Prozent wurde als Signal gewertet, dass sich nicht nur die Volkswirtschaften in den Kernländern der Währungsunion sondern auch in der Peripherie so weit erholen, dass auf die expansive Notpolitik aus den Krisenzeiten langsam verzichtet werden kann.
Die Stiftung Warentest weist in einem Beitrag, der sich mit den Auswirkungen der Leitzinserhöhung auf die Geldanlagen für Privatanleger befasst, darauf hin, dass die Erhöhung so erwartet worden war und in den einschlägigen Produkten wie Festgeld und Tagesgeld bereits eingepreist wurde.
Wie soll man als Privatanleger auf die Leitzinserhöhung reagieren?
Die Zinsen für ein Tagesgeldkonto sind nicht fixiert und können täglich geändert werden, daher der Name. Steigende Leitzinsen werden folgerichtig auch zu steigenden Tagesgeldzinsen führen, dafür wird der Wettbewerb sorgen. Als Tagesgeldanleger muss man sich also keine großen Gedanken machen, geschweige denn die eigene Strategie anpassen.
Anders sieht es im Bereich Festgeld aus. Hier gibt es zwei Ansätze:
- Wer auf weiter steigende Zinsen hofft, sollte nur in kurzen Laufzeiten anlegen. Die Bank of Scotland oder die Mercedes Benz Bank bieten bereits Laufzeiten ab 12 Monaten (im Falle der Bank of Scotland) und drei Monaten (Mercedes Bank) an. Da die Zinsen über die Laufzeit dann fixiert sind, könnte man mit einer längeren Laufzeit nicht auf steigende Zinsen reagieren.
- Womit wir bei Variante zwei wären: Sie gehen nicht von weiter steigenden Zinssätzen aus und möchten nicht auf die besseren Zinsen verzichten, die längerfristige Festgeldanlagen gegenüber den kurzfristigen versprechen. Die hier vorgestellten Festgelder erlauben Anlagehorizonte von bis zu sechs Jahren bei deutlich höheren Zinssätzen.
Wir raten angesichts der insgesamt unsicheren Lage weiterhin zu kurzen Laufzeiten (Variante 1) in Verbindung mit einem Tagesgeldkonto, das ein Höchstmaß an Flexibilität garantiert. Weitere Zinserhöhungen durch die EZB sind auch im Laufe des Jahres 2011 möglich.
Danke für die hilfreichen Tipps, die man hier immer wieder findet. Eine wirklich gut gemachte Festgeld-Infoquelle!