In ihrer heutigen Sitzung haben die EZB-Banker um (Noch-) Präsidenten Mario Draghi ihren Negativzinskurs fortgesetzt. Nicht nur bleiben die Leitzinsen auf die Einlagen für private Anleger bei Null Prozent, darüber hinaus werden die Negativzinsen, die Banken auf ihre Einlagen auf den Notenbank-Konten zahlen müssen, von 0,4 auf 0,5 Prozent steigen. Banken werden daher noch weniger gewillt sein, auf Einlagen privater Anleger positive Zinsen zu gewähren.
Auch wenn der Schritt klein ist, macht er doch deutlich, dass die EZB von ihrer Politik des billigen Geldes nicht abkehren möchte, im Gegenteil. Dies wird durch die zweite wichtige Entscheidung der Zentralbanker untermauert: Künftig steigt die EZB wieder in den Ankauf von Wertpapieren ein, 20 Milliarden Euro sind hierfür vorgesehen – monatlich!
EZB macht offen Finanzpolitik
Strafzinsen und massive Eingriffe der EZB in den Geldmarkt, die von Kritikern nicht mehr als Zentralbankmaßnahme, sondern als nicht mehr vertragskonforme Maßnahme, mithin als Eintritt in die Finanzpolitik (in diese Richtung hatte Bundesbankpräsident Weidmann argumentiert, der die rennlinie zwischen der Geldpolitik und der Finanzpolitik als verwischt sieht) angesehen werden, lassen nichts gutes erhoffen. Zinsen sind jedenfalls weit und breit nicht zu sehen.
Der Wahnsinn geht weiter, Leute. Rettet euch, kauft Immobilien, Aktien, aber bitte kein Festgeld mehr anlegen, die Zeiten sind ein für allemal vorbei.